Durch Dicke und Dünne – I’ll be missing you!!!

Weggefährten gibt es viele, doch wohl kaum zwei waren mir je so lange so nah wie diese beiden. Zusammen haben wir einiges durchgemacht, Schule, Festivals, Reisen, Arbeit. Tausende von Kilometern. Unzählige Stunden voll Freude oder Schmerz, Freiheit oder eintöniger Rumsitzerei, mit Vorliebe hinter Schultischen. Nein ich rede nicht von Björn und Korbinian (wusstest Du das Word deinen Namen nicht kennt, vermutlich ja).
Ich rede von den Gebrüdern Dockers. Auch „Wo sind meine verdammten Schuhe“ gerufen.
Alter, mit denen hab ich echt alles getreten, Bälle, Steine, Muscheln, Freunde, Schlamm, Schlick, den Rasen, Kühe, Schweine, Hühner, Scheiße und auch mal Sachen in eine Tonne, aber bestimmt nie Sachen „in die Tonne“, ist eine Frage des Prinzips.
Reliable, vor ca. 9 Monaten waren die beiden schon alt. Einen großen Auftritt wollte ich ihnen noch geben. Sozusagen um sich von den Fans zu verabschieden. Also kamen sie mit aufs Huricane nach Scheßel, ins Auge des Sturms, zu den Ärzten, Disturbed, Dendeman, Nine-Inch-Nails, Kings of Leon und dieser Band von den ich allen vorgeschwärmt habe, deren Name mir beim besten Willen aber nicht mehr einfallen will, die haben unter anderem diesen Song gemacht „start wearing purple, wearing purple nananananaa, all your sanity and witz will vanish I promise, it’s just a matter of time“ ach ja Gogol Bordello, die waren gut.
Aber zurück zum Thema. Nach fünf Tagen mit schlachtfeldartigen Zuständen waren die beiden immer noch in zu guter Verfassung, um ihre Hü…na ja sagen wir Schnürsenkel zu nehmen. Also nahm ich sie mit ins mehr als 40.000km von Zuhause entfernte Südafrika. Seit dem wurden sie jeden Tag von Wasser durchtränkt, mit Erde (+Wasser =Schlamm) oder Kuhdung bespritzt oder wurden einfach nur durch permanentes rumlaufen auf den verschiedensten Untergründen auf enormste Belastungsproben gestellt. Und sie haben sich wirklich gut gehalten. Respekt!!! Auf diesem zwei Wochen alten Foto waren sie noch bei bester Gesundheit. Doch in den letzten Tagen hat sich ihr Zustand dramatisch verschlechtert.
Diese Nachricht ist bei der Allgemeinheit auf große Sorge und Anteilnahme gestoßen.
Ich sehe es als meine Pflicht der Weltöffentlichkeit mitzuteilen, dass davon auszugehen ist, dass unsere Freunde nicht mehr lange unter uns weilen. Die Vorbereitungen für eine angemessene Bestattung werden bereits in Angriff genommen. Beileidsschreiben können hier im Kommentarbereich hinterlassen werden. Ich werde persönlich dafür Sorge tragen, dass sie bei der Beisetzung zur Kunde gebracht werden.
Das sind echt gute Schuhe. Danke